IVOM – Intravitreale operative Medikamenteneingabe

Für die Behandlung der trockenen AMD werden derzeit Nahrungsergänzungsmittel empfohlen. Hierzu beraten wir Sie gern.

Was die Behandlung der feuchten AMD betrifft, ist es führenden Wissenschaftlern in den letzten Jahren gelungen, verschiedene Therapieansätze zu finden:

Bitte verzichten Sie am Behandlungstag auf Make-up und Schmuck. Tragen Sie bequeme Kleidung. Auf mehr müssen Sie nicht achten. Sie können normal essen und trinken und notwendige Medikamente wie gewohnt einnehmen. Dies gilt auch für blutverdünnende Medikamente. Im Zweifelsfall fragen Sie vorher Ihre Ärztin oder Ihren Arzt.

Ablauf der IVOM-Behandlung

Für viele Netzhauterkrankungen hat sich die intravitreale operative Medikamenteneingabe oder kurz: IVOM als eine gute und Erfolg versprechende Behandlungsmethode erwiesen. Ich möchte Ihnen im Folgenden kurz erklären, wie eine solche Behandlung abläuft:

Zur Vorbereitung erhalten Sie eine örtliche Betäubung, die in der Regel aus Tropfen oder einem Gel besteht. Sobald die Betäubung wirkt, kann die Behandlung beginnen. Wichtig ist dabei, dass die Umgebung keimfrei ist.

Zunächst wird der Bindehautsack und die ihn umgebende Haut mit einer Jodlösung desinfiziert. Nun wird eine Lidsperre eingesetzt. Das ist eine kleine Metallklammer, die verhindern soll, dass Sie blinzeln oder zwinkern.

Dann wird die Stelle markiert, an der die Spritze angesetzt wird. Im Normalfall beträgt der Abstand zum Limbus (Augenrand) etwa 3,5 mm. Mit der Spritze werden 0,05 ml eines Medikaments in das Augeninnere eingebracht. Dieses soll verhindern, dass die Netzhauterkrankung weiterhin bestehen bleibt und führt in der Regel dazu, dass sich das Sehen wieder verbessert.

Der Eingriff, also die Behandlung selbst, dauert nur wenige Minuten und erfolgt nach lokaler Tropfen- oder Gelbetäubung.

Er ist risikoarm und schmerzfrei. Meine Patienten berichten immer wieder von ihrer Überraschung, dass sie kaum etwas gemerkt haben – aber oft schon nach dem ersten Termin eine positive Veränderung feststellen konnten.

Direkt nach dem Eingriff erhalten Sie einen schützenden Augenverband und können in der Regel direkt wieder nach Hause. Nutzen Sie öffentliche Verkehrsmittel oder lassen Sie sich nach Möglichkeit abholen! Nach wenigen Stunden können Sie den Verband schon wieder entfernen.

Terminplanung und Therapieschema

Die ersten drei bzw. sechs Termine der sogenannten »Aufsättigungsphase« finden jeweils im Abstand von vier Wochen statt. Einige Tage nach jeder Behandlung wird das Auge ärztlich untersucht um etwaige Komplikationen nach der Injektion auszuschließen.

Erst nach Abschluss der Aufsättigungsphase , also je nach Diagnose nach der vierten (bei AMD) bzw. siebten IVOM-Behandlung (bei vaskulären Ödemen wie Diabetes oder Venenverschlüssen) erfolgt eine erste Wirkungskontrolle/Erfolgskontrolle. Die Veränderung der Werte können Sie in der App nachvollziehen, sie bilden die Basis für das weitere Vorgehen, dass der Augenspezialist mit Ihnen bespricht.

Nun werden die zeitlichen Abstände der Medikamentengabe individuell abgestimmt; sie können also im vierwöchigen Rhythmus bleiben oder verlängert werden.

Treat and extend:
Sobald das Makulaödem abgeklungen ist und sich der Visus verbessert hat, kann nach Einschätzung des behandelnden Arztes das Zeitintervall zwischen zwei Injektionen verlängert werden. Es verlängert sich dann jeweils 2 Wochen, bis die Makula insgesamt 3 Monate trocken geblieben ist. Danach erfolgen zunächst nur weitere Kontrollen.

PRN (Pro renata):
Hier wird die Behandlung bei trockener Makula ausgesetzt und erst bei Wiederaufflammen der Erkrankung werden wieder 3er Serien an Injektionen im Monatsabstand verabreicht – solange bis die Makula wieder trocken ist.

Beide Schemata haben vor und Nachteile. Fragen Sie hierzu ihren behandelnden Arzt.

Bitte bedenken Sie, dass es sich bei Netzhauterkrankungen um chronische Erkrankungen handelt! Die durchschnittliche Behandlungsdauer liegt daher zwischen einem und drei Jahren. Dies ist ganz wichtig zu verstehen! Ziel der Behandlung ist zunächst die Stabilisierung der Erkrankung, häufig kann sogar eine Verbesserung des Sehvermögens erreicht werden.

Die meisten Patienten erhalten je nach Erkrankungsursache im ersten Jahr zwischen sieben und neun Injektion, in den folgenden Jahren verringert sich häufig die Anzahl. In seltenen Fällen kann aber eine dauerhafte IVOM Therapie notwendig sein, um das Therapieziel zu erreichen. Deshalb ist es wichtig, dass alle vereinbarten Termine eingehalten werden und die Therapie nicht zu früh beendet wird.

Wir möchten, dass Sie so gut wie möglich sehen können!

Die Behandlung der feuchten AMD

Beispiel für eine
IVOM-Behandlung in der Praxis

Fragen und Antworten (FAQs)

Worauf muss ich vor dem Spritzentermin achten?

Am Tag der Injektion können Sie normal essen und trinken; Sie müssen nicht nüchtern sein. Bitte verzichten Sie aber auf Make-up, besonders an den Augen. Bedenken Sie, dass Sie nach der Behandlung nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen dürfen, weder mit Fahrrad, Motorrad noch mit PKW.

Nutzen Sie ein Taxi, öffentliche Verkehrsmittel oder organisieren Sie einen Bring- und Abholdienst. Am Folgetag, sofern die Sehschärfe ausreicht, ist Autofahren prinzipiell wieder möglich.

Gibt es Wechselwirkungen mit meinen regelmäßig zu nehmenden Medikamenten?

Nein – Sie können alle vom Arzt verschriebenen Medikamente wie gewohnt einnehmen. Dies gilt auch für blutverdünnende Arzneimittel.

Gibt es Nebenwirkungen der Spritze?

Häufig wird nach der Behandlung von einem leichten Brennen, einer Augenrötung, oder verschwommenem Sehen berichtet. Dieser Zustand kann durchaus einige Stunden andauern, ist aber kein Grund zur Besorgnis. Eventuelle Bindehautunterblutungen verschwinden nach ein paar Tagen von selbst. Gelegentlich kommt es zu Einblutungen in den Glaskörperraum – dies tritt öfter bei Makula-Patienten mit Diabetes oder Venenverschlüssen auf; auch diese verschwinden nach wenigen Tagen. Allerdings kann es durch diese Einblutungen zu einem Abfall der Sehschärfe und verschwommenen Sehen kommen. Häufig sagen Patienten, dass sie »ganz viele schwarze Punkte« gesehen haben.

Zu äußerst seltenen Komplikationen zählen eine Infektion des Augeninneren (sog. Endophthalmitis) oder eine ärztlich verursachte Netzhautablösung. Eine Infektion zeigt sich häufig erst am dritten bis fünften Tag nach der Behandlung, durch Sehverschlechterung oder/und starke Augenrötung, die häufig mit starken Schmerzen verbunden sind. Es handelt sich hier um einen augenärztlichen Notfall, der in einer Klinik versorgt werden muss. Zögern Sie bitte nicht, sich bei ungewöhnlichen Symptomen umgehend mit Ihrem behandelnden Augenarzt in Verbindung zu setzen oder gleich eine Klinik aufzusuchen. Das Gleiche gilt auch bei dauerhaften Schatten im Sichtbereich und bei einer Sehverschlechterung ohne begleitende Schmerzen. Falls es sich hier um eine extrem selten auftretende Netzhautablösung handelt, kann sie bei rechtzeitiger Erkennung, erfolgreich behandelt werden. Bitte geben Sie auch alle Auffälligkeiten bei der vereinbarten Nachkontrolle an.

Wie verhalte ich mich nach der Injektion?

Um eine Entzündung zu vermeiden, sollte das Auge nicht gerieben oder angefasst werden. Dazu wird Ihnen ein Augenverband angelegt, den Sie nach vier bis fünf Stunden selbst wieder abnehmen können.

Wie lange dauert der Eingriff?

Der Eingriff selbst dauert etwa 5 Minuten; mit der örtlichen Betäubung vorher und einer eventuellen Ruhephase direkt nach dem Eingriff sollten Sie vorsichtshalber 60 bis 90 Minuten einplanen.

Ist der Eingriff schmerzhaft?

Das betreffende Auge wird vor der Behandlung mit Augentropfen örtlich betäubt, so dass Sie den Eingriff kaum merken.

Wie lange dauert die Nachsorge?

Im Regelfall wird das Auge nach der Injektion einmal nachkontrolliert, wobei die Kontrolle nach dem 3.-5. Tag nach der Spritzengabe erfolgt.

Wie geht es nach der Injektion weiter?

Auf die sog. Aufsättigungsphase folgt eine erste Erfolgskontrolle. Hierbei wird der beste Visus erhoben und ein OCT durchgeführt. Je nach Ergebnis wird über das Schema weiterer Behandlungen entschieden.

Kriterien sind die Entwicklung der Sehschärfe sowie die Ergebnisse der Augenspiegelung (siehe Glossar) und weiterer Untersuchungen (z. B. OCT).

Wie lange dauert die Behandlung?

Die Behandlungsdauer, d.h. die Anzahl der Spritzen, richtet sich nach der Art der Erkrankung und dem individuellen Verlauf. Sprechen Sie den behandelnden Arzt an, er wird Ihnen alles genau erklären.

Wie lange bin ich nach der Spritze krankgeschrieben?

Eine Krankschreibung erfolgt nur in Ausnahmefällen, allerdings erhalten Sie für den Tag der Injektion eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung.

Wer bezahlt die IVOM-Therapie?

Die Kosten für die IVOM-Therapie werden vollständig von allen Krankenkassen übernommen. Sie müssen lediglich für die Rezeptgebühr aufkommen.

Die IVOM-App im AppStore

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